Administrative Gliederung Norwegens

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Aufteilung Norwegens in 19 fylker
Graphik: kart-over-norge

Norwegen ist in 19 Bezirke (fylke), Svalbard und Jan Mayen aufgeteilt. Die Bezirke sind nochmals unterteilt in insgesamt 428 Gemeinden (kommune).
Beide dieser administrativen Ebenen werden durch vom Volk gewählte Gremien – fylkesting und kommunestyre – regiert.
In der Hauptstadt Oslo fungiert der Stadtrat (bystyre) sowohl als fylkesting als auch als kommunestyre.
Der Fylkesmann ist der staatliche Repräsentant gegenüber den vom Volk gewählten, lokalen Behörden. Er überwacht die Einhaltung der norwegischen Gesetze und Verordnungen und gibt, wenn nötig, Ratschläge und Anweisungen.

 

 

Fylke

Norwegen war schon vor der Wikingerzeit in fylker aufgeteilt. Der Name ist auf das altnordische Wort fylki (Menschen) zurückzuführen. Einige fylker waren nach dem König, der das kleine Reich gegründet hatte, benannt, andere nach den Menschen, die dort lebten. Oft gab auch eine Landschaft dem fylke dessen Namen. Die meisten fylker hatten damals schon die Namen, die sie heute noch haben.
Während der Zeit als Norwegen zu Dänemark gehörte, wurde aus dem fylke nach dänischem Vorbild ein amt. 1919 wurde die Rückbenennung in fylke vollzogen.

Seit 1975 wird in jedem fylke ein Fylkesting (Regierung des fylke) gewählt. Die Wahl findet alle vier Jahre statt. Jeder fylke dient auch als Wahlkreis für das Storting. Dabei bestimmen die Fläche und die Bevölkerungszahl des fylke, wie viele Vertreter im Storting sitzen werden.

Politische Organe des fylke:

  • fylkesting (Regierung des fylke)
  • fylkesutvalg (“Bezirksausschuss”)
  • fylkesordfører (“Bezirkssprecher”)

Aufgaben des fylke:

  • Anlage und Instandhaltung von Straßen
  • Planung des und Unterstützung für den öffentlichen Verkehr
  • die weitergehende Bildung
  • das öffentliche Gesundheitswesen
  • kulturelles Erbe und Denkmalschutz
  • Kultur
  • Regionalentwicklung und Raumordnung

Kommune

Die kommune ist die kleinste Verwaltungseinheit Norwegens. Sie wurde mit den Gemeindevorstandsgesetzen (formannskapslovene) im Jahre 1837 eingeführt. Damals wurde das Land in 392 geographische Gebiete aufgeteilt, die den Kreisen der norwegischen Kirche entsprachen (prestegjeld).
Alle Gemeinden sind einander gleichgestellt.

Die Anzahl und die Grenzen der Kommunen ändern sich immer wieder. Mit 747 Gemeinden im Jahre 1930 wurde die bisher höchste Anzahl erreicht.
Es gibt große Unterschiede in der Bevölkerungszahl. Die bevölkerungsärmste kommune ist Utsira (Rogaland) mit 210, die bevölkerungsreichste ist Oslo mit 621.332 Einwohnern
(Stand 30.09.2012).
Auch die Größe der Gemeinden variiert stark. Die flächenmäßig größte Kommune ist Kautokeino (Finnmark) mit 9.704 km², die kleinste ist Kvitsøy (Rogaland) mit nur 6 km².

Die Wahl der Gemeinderegierung findet alle vier Jahre statt.

Politische Organe der kommune:

  • kommunestyre (Regierung der kommune)
  • formannskap (“Gemeindevorstand”)
  • ordfører (“Bürgermeister”)

Aufgaben der kommune:

  • Grundschulen und Kindergärten
  • primäre Sozial-und Gesundheitsdienste
  • Müllabfuhr
  • Wasserversorgung und Abwasserregulierung
  • Flächennutzungsplanung

Administrative Gliederung in Zahlen

(Quelle: Statens kartverk, Norge / Stand: 01.01.2013)

Fylke Anzahl Kommunen
Akershus 22
Aust-Agder 15
Buskerud 21
Finnmark 19
Hedmark 22
Hordaland 33
Møre og Romsdal 36
Nordland 44
Nord-Trøndelag 23
Oppland 26
Oslo 1
Rogaland 26
Sogn og Fjordane 26
Sør-Trøndelag 25
Telemark 18
Troms 24
Vest-Agder 15
Vestfold 14
Østfold 18

Nähere Infos mit Angabe der Bevölkerungszahl, Größe usw. unter:
Überblick über alle fylker
Überblick über alle kommuner

 

 

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Reisa- Nationalpark (Troms)

Reisa NP

Foto: reisa-nasjonalpark.no

Üblicherweise kommt ihr per Boot oder Kanu in den Reisa- Nationalpark. Ist man einmal drin, bieten sich gute Möglichkeiten für Bergtouren. Unter anderem führt der Nordkalottleden, ein 800 km langer Wanderweg durch den äußersten Norden Norwegens, Schwedens und Finnlands, durch den Park. Auch die Angler kommen voll auf ihre Kosten. Die Flüsse sind voll mit Fischen wie Saibling, Forelle und Lachs. Eine Vielzahl der Wasserfälle ist im Winter gefroren, so dass sie beliebte Objekte für Eiskletterer sind…

Der Nationalpark wurde 1986 ins Leben gerufen und bedeckt eine Fläche von 803 km². Er befindet sich in der Kommune Nordreisa (Troms). Drei verschiedene Kulturen haben das Reisa– Tal geprägt – Norweger, Samen und Kvenen. Sie waren entweder sesshaft oder gehörten zur Gruppe der Rentierhirten. Spuren der Besiedlung gehen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Das Tal und die Berge ringsum waren wichtige Jagd- und Fischereigebiete. Der Kiefernwald lieferte den Rohstoff für Schreinereien und Pechbrennereien. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein verdiente sich fast jeder Hof im Tal durch die Pechbrennerei ein paar Kronen dazu. Und natürlich diente und dient der Park als Weidefläche für Rentiere.

Der Fluss Reisa hat sich im Laufe der Jahrtausende in die Gebirgshochebene eingeschnitten und damit das langgestreckte Reisa– Tal geschaffen. An den Talrändern sind mächtige Wasserfälle zu finden. Besonders beeindruckend sind der Mollis mit einer Fallhöhe von 269 m und der Imofossen, in dem sich zwei Flüsse vereinen, um die vertikale Granitwand hinab zu stürzen. Die Felswände entlang des Tals erzählen die letzten 2 Milliarden Jahre der Erdgeschichte.

Die große Variation der Landschaft bildet die Grundlage für eine reiche Flora und Fauna. Diese zählen zu den artenreichsten in Nordnorwegen. Steile Klippen und unzugängliche Waldgebiete bieten Raubvögeln den perfekten Lebensraum. In den Überschwemmungszonen der Flüsse leben Wattvögel. Vielfraße, Luchse und Polarfüchse sind hier ansässig. Auch Braunbären werden immer wieder im Park gesichtet.

Es gibt mehrere Hütten und Gammen im Reisa- Nationalpark. Ihr findet auch markierte Wanderwege. Wenn ihr Angeln oder Jagen wollt, braucht ihr die entsprechenden Genehmigungen. Es kann zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommen, habt entsprechende Kleidung dabei.

 

Weitere Infos:

reisanasjonalpark.no

 

 

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