Hardangervidda – Norwegens größte Hochebene

Hardangervidda

Foto: www.miljodirektoratet.no

Die Hardangervidda ist mit einer Fläche von rund 8.000 km² nicht nur Norwegens, sondern auch Europas größte Hochebene. Sie erstreckt sich über Teile der Provinzen Hordaland, Buskerud und Telemark und liegt durchschnittlich auf einer Höhe von 1.100 – 1.400 m. Ein Teil des Gebiets bildet zugleich den größten Nationalpark Norwegens. Wanderer, Angler und Fahrradfahrer werden sich hier wohl fühlen.

Geologisch betrachtet ist die Hardangervidda eine Rumpffläche des Grundgebirges, welche während der letzten Eiszeiten auf ihr heutiges Niveau gehoben wurde. Die Ebene ist geprägt von sanften Hügeln und vielen Seen. Nur im Westteil sind schroffere Abschnitte zu finden. Der Sandfloegga ist mit 1.721 m die höchste Erhebung, als Wahrzeichen gilt aber der Hårteigen (1.690 m hoch), da er ein weitaus markanterer Berg ist. Im nördlichen Teil befindet sich der Plateaugletscher Hardangerjøkulen, der zu den größten Gletschern Norwegens gehört.

Die gesamte Hochebene liegt oberhalb der Baumgrenze, trotzdem gibt es eine artenreiche Flora und Fauna. Eine Herde wilder Rentiere mit etwa 10.000 Tieren ist hier genauso ansässig wie der Polarfuchs. Viele Vogelarten gibt es, einige haben hier die Südgrenze ihres Ausbreitungsgebiets. In den Seen tummeln sich Forellen und Saiblinge.

Auf Grund der großen Niederschlagsmengen und der natürlichen Wasserressourcen hat die Hardangervidda eine große Bedeutung bei der Energiegewinnung. Aus ihr kommen mehrere Flüsse, die entweder Quell- oder Wasserzufuhrflüsse für größere Ströme sind. Der zentrale Teil der Hochebene ist durch einen Nationalpark geschützt und weist kaum menschliche Eingriffe in die Natur auf. Der Hardangervidda-Nationalpark wurde 1981 gegründet und ist mit einer Fläche von 3.422 km² der größte Norwegens.

Über den nördlichen Teil der Hardangervidda führt der RV7 – in den Sommermonaten die Hauptverbindung zwischen Oslo und Bergen. Ansonsten ist das Straßennetz auf der Ebene eher spärlich. Viele Wanderer sind hier anzutreffen. Der DNT stellt im gesamten Gebiet 24 seiner Hütten mit insgesamt über 1.000 Betten zur Verfügung, zudem gibt es private Unterkünfte und Hotels.

Weitere Infos:
hardangerviddanatursenter.no
www.hardangervidda.com

 

 

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Finnmark - Land der Samen

Finnmark: Nordkap

Das Nordkap, Foto: K.M. Fantasy World

Die Finnmark ist nicht nur die nördlichste Provinz Norwegens sondern auch die östlichste. Ein Besuch lohnt sich nicht nur des Nordkaps wegen. Die Natur ist einzigartig – an den Küsten arktisch geprägt und ein Paradies für Seevögel, im Landesinneren findet ihr wilde Berge, reißende Flüsse, Wälder und weite Ebenen. Fünf Nationalparks gibt es in dieser Region.

Die Finnmark ist die größte Provinz Norwegens und hat die geringste Einwohnerdichte, rund 73.000 Menschen leben hier auf einer Fläche von 48.637 km². Sie ist in 19 Kommunen eingeteilt, die wichtigsten Städte sind Alta, Hammerfest, Kirkenes, die Provinzhauptstadt Vadsø, Vardø und Honningsvåg. Die Ölindustrie, Fischerei, Tourismus, die Rentierhaltung und der Bergbau haben sich als die bedeutendsten Einnahmequellen etabliert.
Auch wenn das Nordkap als der nördlichste Punkt des europäischen Festlands gilt, ist das eigentlich Kinnarodden auf der Nordkyn-Halbinsel. Der östlichste Punkt liegt auf der Insel Hornøya in der Kommune Vardø. An die Finnmark grenzt im Westen die Provinz Troms, im Süden Finnland und im Osten Russland. Vor den Küsten im Norden und Osten erstrecken sich das Nordmeer und die Barentsee. Die Fjorde und Häfen sind auch im Winter dank des Golfstroms eisfrei.

Seit über 10.000 Jahren ist die Finnmark bewohnt, davon zeugen diverse Gräber, Siedlungsreste und Felszeichnungen. Heutzutage leben neben Norwegern auch Samen, Kvener und Finnen in dieser Provinz. Hier gibt es den größten samischen Bevölkerungsanteil, deren Spuren reichen mindestens 2.000 Jahre zurück. Die erste dauerhafte norwegische Siedlung wurde im 13. Jahrhundert gegründet. 1307 wurde in Vardø die erste Kirche eingeweiht. Auf Grund der reichen Fischvorkommen vor den Küsten und den damit verbundenen Arbeitsplätzen gab es im 18. und 19. Jahrhundert mehrere Einwanderungswellen aus Finnland und Schweden. In einigen Gemeinden im Osten wird auch heute noch Finnisch als bevorzugte Sprache verwendet.

Finnmark: Store Kufjorden

Der Store Kufjorden in der Kommune Alta

Die Finnmark ist eines der interessantesten Reiseziele Europas. An 11 Stellen legt die Hurtigruten an, und Kirkenes ist als “Endstation” weltberühmt geworden. Sehenswert sind die zum Weltkulturerbe zählenden Felszeichnungen von Alta, das Alta-Museum, die Nordlyskatedralen in Alta, der Alta-Canyon (die größte Schlucht Nordeuropas), die Kirche und das Rathaus in Hammerfest, natürlich das Nordkap mit dem Nordkapmuseum und der -halle, die Festung Vardøhus, Finnkjerka in der Kommune Lebesby, das Vadsø-Museum und vieles mehr. Ein wichtiger Anziehungspunkt für Besucher sind die möglichen Outdoor-Aktivitäten. In der Finnmark können auch ungewöhnliche Sportarten wie Schneeschuhlaufen, Rentier- und Hunderennen ausgeübt werden.

Weitere Infos:
www.finnmark.no
www.bookfinnmark.com

 

 

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