Vestvågøya – Insel der Lofoten (Nordland)
Vestvågøya hieß zur Wikingerzeit Lofotr und gab später der ganzen Inselgruppe ihren Namen. Die Insel hat eine Fläche von 411 km². Knapp 11.000 Einwohner leben weit verstreut auf ihr. Es gibt vier Städte – Leknes, das administrative Zentrum, und Gravdal im Westen, Ballstad und Stamsund im Süden. Vestvågøya gilt als landwirtschaftliches Zentrum der Lofoten, aber auch die Fischerei und der Tourismus spielen als Lebensgrundlage für die Bewohner eine wichtige Grundlage.
Die Küste von Vestvågøya ist stark von Fjorden und Buchten zerschnitten. Die Insel ist sehr bergig mit einer Reihe von spitzen Felsen, die in die Luft ragen und durch tiefe Täler voneinander getrennt sind. Die höchste Erhebung ist mit964 m über dem Meeresspiegel der Himmeltindan. Die Flächen zum Meer hin sind zum Teil sehr breit und werden für die Landwirtschaft genutzt. Nicht selten trennt ein kreideweiser Strand diese vom Meer.
Vestvågøya bietet für Wanderer und Fahrradfahrer wunderschöne Touren. Bergkletterer lieben die Insel und diverse Wassersportarten sind hier möglich – vom Schnorcheln und Tauchen, über Angeln, Bootsausflüge und Kajak fahren. Vor Unstad findet ihr einen der besten Strände für Surfer in Europa. Hier trifft sich die Weltelite.
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Tinden und Tindsøya (Vesterålen)
Tinden hat eine längere Geschichte als Handels- und Fischerdorf als jedes andere in der Kommune Øksnes. Im 16. Jahrhundert begann der große Aufschwung des Ortes. Die Zahl der Bewohner nahm zu und 1567 wurde eine Kapelle errichtet. Historiker gehen aber davon aus, dass Tinden schon im Mittelalter bewohnt und ein Kirchenort gewesen ist. Seit 1850 war der Ort in Besitz von Großgrundeigentümern. Hier wurden die Fänge der Fischer entgegen genommen und der Fisch gleich verarbeitet. Es gab einen Laden, Gartenanbau und Unterkünfte für die Fischer. Inzwischen ist das Dorf verlassen. Die noch vorhandenen dreizehn Gebäude stammen aus der Zeit zwischen 1840 und 1940.
Der letzte ständige Bewohner Tindens war Skjalg Halmøy, der 1937 auf die Insel kam. 1946 wurde er Besitzer des Ortes und betrieb den Laden. Er lebte hier bis zu seinem Tod im Jahre 2002. Halmøy war eine Legende. Hunderte von Besuchern kamen nur, um seinem Laden einen Besuch abzustatten und seinen Geschichten zu lauschen.Sein Sohn Kjell Arne Halmøy war der letzte, der in Tinden das Licht der Welt erblickte. Er ist enthusiastisches Mitglied der Stiftelsen Handelsstedet Tinden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Ort vor dem Verfall zu bewahren. Seit 2005 halfen viele Freiwillige bei der Restaurierung der Gebäude und Kaianlagen mit. Inzwischen gibt es die Galleri Tinden, und auch der alte Laden Skjalg Halmøys kann besichtigt werden. Unterkunft ist in Tinden nicht vorhanden. In Skipnes ist es im Sommer möglich, bewirtet zu werden und einen Schlafplatz zu finden. Die beiden Orte Tinden und Skipnes sind durch einen Fußweg verbunden, der knapp eine Stunde in Anspruch nimmt. Eine sehr schöne Tour mit Ausblick auf die umliegenden Inseln und Schären. Erreichbar ist die Tindsøya nur mit dem Boot. Von Myre fährt ein Schnellboot zwei- bis dreimal am Tag seine Runde durch die Inselwelt. Empfehlenswert ist es, in Skipnes auszusteigen, über die Insel nach Tinden zu wandern und bei der Rückkehr des Bootes in Richtung Myre dort wieder einzusteigen. Sagt der Bootsbesatzung Bescheid. Da die Orte nicht mehr ständig bewohnt sind, werden sie nicht planmäßig angefahren.
Auch der 468 m hohe Tindstinden kann erklommen werden. Auf die Mitnahme von Kindern solltet ihr aber verzichten und selbst fit sein. Von der Nordseite ist die Besteigung ohne Seilsicherung möglich.
Weitere Infos unter:
www.tinden.oksnes.no
www.nrk.no/Tinden_i_Øksnes
(Fotos: M. Jürgensen)