Der Maler Christian Krohg

Albertine i politilægens venteværelse

“Albertine i politilægens venteværelse” von Christian Krohg.

Der norwegische Maler und Schriftsteller Christian Krohg (1852-1925) setzte sich in seinen Arbeiten kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinander und gilt neben Edvard Munch als einer der einflussreichsten norwegischen Maler des 20. Jahrhunderts.

Krohg gehörte der Künstlergemeinschaft der Skagenmaler an, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im dänischen Skagen nach dem Vorbild der französischen Impressionisten ihre Motive direkt in der Natur und nicht mehr im Atelier malten. Krohg widmete sich hier dem mitunter gefährlichen Alltag der Fischer und malte sie auf ihren stürmischen Ausfahrten aufs Meer.

Hardt le

Hart am Wind: Das Gemälde “Hardt le”

1874 hatte Krohg in Karlsruhe an der Großherzoglich Badischen Kunstschule beim norwegischen Landschaftsmaler Hans Fredrik Gude Kunst studiert und ging dann nach Berlin, wo er ab 1875 Student der Berliner Akademie war. In seinen Gemälden stehen immer wieder Menschen im Mittelpunkt. Dass Krohg ein politisch engagierter Mensch war, kommt auch in seiner Kunst zum Ausdruck, in der er sich auch den Benachteiligten der Gesellschaft widmete. In der Nationalgalerie in Oslo sind Krohgs wichtigste Werke ausgestellt, unter anderem Albertine i politilægens venteværelse, das eine Begebenheit aus Kroghs Roman Albertine wiedergibt. Im Jahre 1886 war der Roman zum Thema Prostitution und bürgerlicher Doppelmoral erschienen und hatte einen handfesten Skandal ausgelöst. Das Buch wurde anfangs sogar beschlagnahmt. Krohg schildert in dem impressionistischen Roman, wie ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen den Weg in die Prostitution einschlägt, um für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen zu können. Die Szene im Gemälde zeigt, wie Albertine zusammen mit anderen Prostituierten auf dem Polizeirevier verhört werden soll. Ihre Kleidung und Haltung unterscheidet sie deutlich von den anderen Frauen und verweisen auf ihre Zwangssituation.

Krohg arbeitete von 1890 bis 1910 als Journalist bei der Tageszeitung Verdens Gang. In dieser Zeit war das politische Blatt die Zeitung mit der höchsten Auflage und Reichweite in Norwegen. Ab 1909 bis zu seinem Tod im Jahr 1925 war Krohg Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Oslo.

Krohg war mit der Malerin Oda Krohg verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder. Der Sohn Per Krohg war ebenfalls Maler. Der norwegische Schriftsteller Kjetil Bjørnstad zeichnet in seinem Roman Oda ein Porträt dieser Beziehung.

 

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Alta - die Nordlichtstadt

Nordlichtkathedrale in Alta

Nordlichtkathedrale in Alta
Foto: www.visitalta.no

Seitdem Alta im Jahre 2000 den Stadtstatus erhalten hat, wird der Ort Nordlysbyen (Nordlichtstadt) genannt, und das nicht ohne Grund. Jahr für Jahr zieht die größte Stadt der Provinz Finnmark tausende Besucher an, die staunend unter dem sternenklaren Nachthimmel stehen und die Lichtspiele bewundern.
Alta ist aber auch bekannt für den jährlich hier stattfindenden Finnmark-Lauf, die Felszeichnungen und das Igluhotel Sorrisniva

Alta ist das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Kommune und beherbergt rund 14.500 Einwohner. Die Stadt liegt im Nordwesten der Finnmark am Altafjord.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1520, damals bewohnt von Samen, die vom Fischfang und der Jagd lebten. Um das Gebiet gab es wegen der reichen Fischvorkommen im Alta-Fluss Streit zwischen Schweden und den Dänen, die damals die Vorherrschaft über Norwegen hatten. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts siedelten sich auch Norweger am Ufer des Altafjords an. Einen großen Bevölkerungsaufschwung erlebte der Ort um 1700 als eine Einwanderungswelle von Kvenen sich hier niederließ. Sie brachten die Landwirtschaft in die Region. Die Stadt ist heute noch dreisprachig – neben norwegisch sind die samische und die kvenische Sprache verbreitet.
Während des II. Weltkriegs wurde Alta von den Deutschen komplett niedergebrannt. Das einzige Gebäude, welches stehenblieb, war die Kirche. Die Bevölkerung wurde in den Süden evakuiert, kehrte aber schon im Frühling 1945 wieder zurück und baute die Stadt wieder auf.

Im Sorrisniva Igluhotel in Alta

Im Sorrisniva Igluhotel in Alta
Foto: www.visitalta.no

Neben den bis zu 6.000 Jahre alten Felszeichnungen von Alta, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen, gehört das Nordlichtobservatorium auf Haldde zum kulturellen Andenken der Stadt. Es wurde 1899 von Kristian Birkeland eröffnet, der hier umfangreiche Studien für seine Polarlichttheorie betrieb.

Auf alle Fälle lohnt sich ein Besuch des Alta-Museums. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Nordlichtkathedrale, der nördlichste Messpunkt des Struve-Bogens und das Tirpitz-Museum. Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Übernachtung im Igluhotel Sorrisniva oder eine Hundeschlittentour.
Für Naturfreunde hat die Umgebung von Alta allerhand zu bieten. Weltbekannt ist Sautso, der größte Canyon Nordeuropas. Die Region gilt als eine der besten, um Nordlichter zu beobachten. Zwischen dem 16. Mai und dem 26. Juli geht die Sonne nicht unter, die Mørketid dauert vom 24. November bis zum 18. Januar an.

 

Weitere Infos:
www.visitalta.no
www.alta.kommune.no

 

 

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